Impfungen sind enorm wichtig
und der Hauptgrund warum schwere Infektionskrankheiten oder gefürchtete Kinderkrankheiten zum Glück seltener geworden sind.
Eine Impfung schützt nicht nur den Geimpften selbst, oft rettet eine sogenannte Herdenimmunität vor allem besonders anfällige Personen vor einer Erkrankung. Denn nur wenn der Anteil an geimpften Menschen in einer Bevölkerung groß ist, also eine sogenannte Herdenimmunität erlangt wird, kann verhindert werden, dass sich ein Virus ausbreitet und damit besonders gefährdete Personen wie z. B. schwangere Frauen oder ältere Menschen erreicht.
Impfungen können Pandemien verhindern
Dass Impfungen wichtig und wirksam sind, um Dich vor schon bekannten Infektionskrankheiten zu schützen, ist Dir wahrscheinlich schon bewusst. Sie dienen aber auch dazu, neue Viren einzudämmen und so eine unkontrollierbare Pandemie zu verhindern.
Viren wie z. B. Influenzaviren verbreiten sich meisten weltweit sehr schnell. Wenn ein Großteil der Menschen noch keine Immunität gegen ein Virus aufbauen konnte und sich das Virus leicht von Mensch zu Mensch überträgt und ernste Erkrankungen auslösen kann, dann kann eine Pandemie schnell ins Rollen kommen. Die Covid-19 Pandemie ist das beste Beispiel für dieses Geschehen. In der Regel entstehen dabei neuartige Viren und es gibt daher keinen Impfstoff der vorrätig ist. Dieser muss erst einmal in einem aufwendigen Verfahren entwickelt werden.
Die Verfahren sollen bei der Impfstoffentwicklung beschleunigt werden, damit Impfstoffe in Zukunft schneller gefunden werden können. So wollen Virologen schon vor der flächendeckenden Ausbreitung eines neuen Virus damit beginnen, einen Impfstoff zu entwickeln und diesen auf Verträglichkeit zu testen. Dabei wird an verschiedenen neuen Virusarten geforscht.
Auch im Hinblick auf Covid-19 hilft diese Vorarbeit. Noch vor wenigen Jahren hätte es bis zur Zulassung eines Impfstoffes bis zu 20 Jahre gedauert. Durch die Vorerfahrung in Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren haben sich die Forschungsverfahren allerdings deutlich beschleunigt.
So wirken Impfstoffe in unserem Körper
Unser Immunsystem hat ein ausgeklügeltes Abwehrsystem, welches dafür sorgt, dass wir Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien abwehren können. Dabei werden Antikörper gebildet, die den Eindringling unschädlich machen sollen, bevor eine Krankheit überhaupt ausbricht. Unser Immunsystem lernt ein Leben lang und produziert Gedächtniszellen, die dafür sorgen, dass gleiche Erreger bei einem neuen Angriff schneller erkannt und Antikörper rascher produziert werden.
Impfen ahmt diesen Prozess nach, denn Impfstoffe werden aus abgeschwächten oder inaktivierten Krankheitserregern gewonnen. Die Verabreichung löst keine Infektion aus. Es bilden sich Antikörper, die bei einem richtigen Angriff der Erreger sofort aktiviert werden und uns so vor einer Erkrankung schützen.
Es hängt vom Impfstoff ab, ob Du eine Impfung regelmäßig auffrischen musst, oder ob eine einmalige Immunisierung reicht. Bei Masern, Mumps und Röteln zum Beispiel, reicht eine Grundimmunisierung im Kindesalter ein Leben lang. Bei Tetanus, Diphtherie, Polio oder Keuchhusten braucht man dagegen nach fünf bis zehn Jahren eine Auffrischung. Die Grippeimpfung muss jedes Jahr erneut erfolgen, da sich Grippeviren besonders schnell verändern. Genauso wird es vermutlich bei der COVID-19 Impfung sein.
Diese Impfungen sind wichtig
Du kannst Dich an den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts orientieren. Dieses Expertengremium ist vom Bundesministerium für Gesundheit berufen und orientiert sich am aktuellen Stand der Wissenschaft und schätzt den Nutzen für die Gesellschaft ein. Die meisten Impfungen werden von den Krankenkassen erstattet.
Diese Schutzimpfungen werden von der STIKO empfohlen und bilden die Grundlage für die Impfempfehlung von Ärzten:
- Röteln
- Masern
- Diphtherie
- Rotavieren
- Hepatitis B
- Meningokokken
- Pneumokokken
- Mumps (Ziegenpeter)
- Varizellen (Windpocken)
- Pertussis (Keuchhusten)
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
- Poliomyelitis (Polio, Kinderlähmung)
Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Impfungen Du auffrischen oder machen solltest, hilft zuerst ein Blick in Deinen Impfpass und ein Besuch beim Hausarzt. Dieser kann ich Dich am besten beraten, welche Impfungen für Dich wichtig sind.
Es gibt keine Impfpflicht
Impfen ist grundsätzlich freiwillig und es gibt in Deutschland keine allgemeine Impfpflicht. Seit März 2020 gilt in Deutschland aber das sogenannte Masernschutzgesetz das einen verpflichtenden Nachweis für Kinder festlegt, dass diese gegen Masern geimpft wurden, bevor sie in eine Kita oder Schule aufgenommen werden. Das gilt auch für Personen, die in diesen Einrichtungen arbeiten.
5 Mythen über Impfungen und Impfstoffe
Deine Mitmenschen werden in Gefahr gebracht, wenn Du Dich gegen eine Impfung entscheidest. Es bedarf einer hohen Impfrate zwischen 75 % und 95 % (abhängig von der Krankheit), um eine Herdenimmunität gegen diese zu erreichen. Trotzdem werden die Stimmen von Impfgegnern in letzter Zeit immer lauter, die sich gegen das Impfen entscheiden und die nicht verstehen wollen, wie wichtig Impfungen sind.
"Die Wirkung von Impfstoffen wurde nie belegt"
Das stimmt natürlich nicht, denn in Deutschland bekommt ein Impfstoff nur eine Zulassung, wenn seine Wirksamkeit und die Verträglichkeit langfristig von unabhängigen Instituten nachgewiesen wurde. Dafür gibt es strenge klinische Prüfungen. Neben- oder Nachwirkungen von Impfungen sind in der Regel sehr gering. Bevor ein Impfstoff auf dem Markt zugelassen wird, muss er viele Tests bestehen und so Wirksamkeit und Verträglichkeit beweisen.
"Impfungen richten mehr Schaden als Nutzen an"
Es gibt Personen die behaupten, dass eine Impfung genau die gleiche Krankheit hervorrufen soll, gegen die sie eigentlich schützen soll. Ganz wenige Impfungen enthalten abgeschwächte, lebende Erreger und können bei der Krankheit ähnliche Symptome hervorrufen. Laut Robert-Koch-Institut aber so gut wie nie eine richtige Erkrankung.
Zu den Lebendimpfstoffen wie Impfstoffe mit abgeschwächten lebenden Erregern genannt werden, gehören beispielsweise Impfstoffe gegen Windpocken, Masern, Mumps und Röteln.
Totimpfstoffe enthalten nur abgetötete Erreger, die gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Kinderlähmung, Keuchhusten und Tetanus verwendet werden.
"Die Pharmaunternehmen wollen nur mein Geld"
Die Impfvorsorge ist deutlich weniger lukrativ als die Behandlung einer Krankheit. Hier ein kuzes Beispiel: In Deutschland kostet der Impfstoff für Masern MMR Priorix 51 € und die durchschnittliche Behandlung von Masern kostet 520 € in einem Krankenhaus. Außerdem ist die lebenslange Verschreibung eines Arzneimittels für die Pharmaunternehmen weitaus profitabler als eine einmalige Impfung.
"Kinder bekommen von der Mutter automatisch Abwehrstoffe, die sie gegen Krankheiten schützen"
Obwohl Mütter während der Schwangerschaft und später über die Muttermilch schützende Antikörper übertragen, können das nur Abwehrstoffe gegen Krankheiten sein, die die Mutter selbst hatte oder gegen die sie geimpft wurden ist und von denen sie dadurch eine hohe Konzentration an Antikörper hat. Diese sind auch nur in den ersten Lebensmonaten wirksam.
Vielen Dank an die Redaktion von ottonova
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